Hinter dem bekannten London existiert eine Stadt, bevölkert mit Monstern und Wunderdingen. Dort stampfen wilde Zuggeister über die Gleise und glashäutige Tänzer mit glühenden Adern erleuchten die Straßen. Als die junge Beth Bradley - Graffiti-Künstlerin - von ihrer besten Freundin Pen verpfiffen wird und von der Schule fliegt, reißt sie von zu Hause aus und gerät in den geheimen Teil der Stadt. Dort begegnet sie Filius Viae, dem wilden Kronprinzen der Stadt, der ihre Hilfe braucht: Ein alter Feind ist in die Dunkelheit unterhalb der St Paul's Cathedral zurückgekehrt, und ein jahrhundertealter Krieg droht dadurch wieder aufzuflammen. Beth und Fil irren in atemberaubendem Tempo durch das bizarre Wunderland auf der Suche nach Verbündeten und einem Weg, die Stadt, die sie beide so sehr lieben, zu retten. Ein Buch über Freunde und Monster und darüber, dass man sie nicht immer klar voneinander unterscheiden kann.
Tom Pollock ist Absolvent des Studiengangs kreatives Schreiben an der Sussex University und Mitglied der Londoner Schriftstellergruppe 'The T-Party'. Er hat schon überall auf der Welt - von Schottland bis Sumatra - gelebt, aber die besondere Magie Londons hat ihn immer wieder dorthin zurückgezogen.
Autorentext
Zusammenfassung
Hinter dem bekannten London existiert eine Stadt, bevolkert mit Monstern und Wunderdingen. Dort stampfen wilde Zuggeister uber die Gleise und glashautige Tanzer mit gluhenden Adern erleuchten die Straen. Als die junge Beth Bradley - Graffiti-Kunstlerin - von ihrer besten Freundin Pen verpfiffen wird und von der Schule fliegt, reit sie von zu Hause aus und gerat in den geheimen Teil der Stadt. Dort begegnet sie Filius Viae, dem wilden Kronprinzen der Stadt, der ihre Hilfe braucht: Ein alter Feind ist in die Dunkelheit unterhalb der St Paul's Cathedral zuruckgekehrt, und ein jahrhundertealter Krieg droht dadurch wieder aufzuflammen. Beth und Fil irren in atemberaubendem Tempo durch das bizarre Wunderland auf der Suche nach Verbundeten und einem Weg, die Stadt, die sie beide so sehr lieben, zu retten. Ein Buch uber Freunde und Monster und daruber, dass man sie nicht immer klar voneinander unterscheiden kann.
Leseprobe
Kapitel 2
"Beth, mach schon ", flüsterte Pencil, "wir müssen los ."
Beth betrachtete prüfend das Bild, das sie auf den Asphalt des Schulhofs gesprüht hatte. Sie drehte ihre Spraydose ein paarmal in ihrer Hand.
"Beth ..."
"Es ist noch nicht fertig, Pen", sagte Beth. Im trüben Widerschein der Laternen ringsum konnte sie nur den besorgten Finger am Kopftuch des pakistanischen Mädchens ausmachen. "Sei nicht so 'n Schisser."
Pencil marschierte gereizt auf und ab. " Schisser? Wie alt sind wir, zehn? Hast du an deinen Farben geschnüffelt? Ich mach keine Witze, B. Wenn irgendwer kommt, schmeißen die uns raus ."
Beth schüttelte ihre Spraydose. "Pen", sagte sie, "es ist vier Uhr morgens. Die Schule ist dicht. Sogar die Ratten haben's aufgegeben und sind nach Hause gegangen. Wir haben wegen der Kameras unsre Gesichter verdeckt, als wir über die Mauer sind, obwohl's hier Scheiße noch mal sowieso kein Licht gibt. Es ist keine Sau da und man kann uns nicht identifizieren, also worüber genau machst du dir Sorgen?" Beth hielt ihre Stimme ruhig, doch die Brust war ihr vor Aufregung wie zugeschnürt. Sie ließ die Taschenlampe über das Bild zu ihren Füßen wandern. Das Porträt von Dr. Julian Salt, dem Mathelehrer der Frostfield High, war ihr ziemlich gut gelungen, besser, als sie erwartet hatte, vor allem für eine hektische Arbeit im Dunkeln. Sie hatte seine gerunzelten Augenbrauen perfekt getroffen, ebenso wie die hohlen Wangen und die undurchsichtigen, bedrohlich wirkenden Brillengläser. Das Unkraut, das sich durch den Asphalt kämpfte, verstärkte noch den Effekt, denn es sah aus wie wild wucherndes Nasenhaar.
Der Fairness halber: Beth hatte ihm obendrein auch eine brandige, sich abschälende Haut verpasst sowie eine zwölf Meter lange gespaltene Zunge, sich ganz offensichtlich also ein paar künstlerische Freiheiten herausgenommen, aber trotzdem ...
Das bist eindeutig du, du Scheißtyp.
"Beth, sieh mal !", zischte Pen, sodass Beth aufschreckte.
"Was?"
"Da oben - " Pen streckte den Arm aus. "Ein Licht ..."
Beth hob den Blick. Eines der Fenster im Haus gegenüber der Schule schimmerte in einem sanften, alarmierenden Orange. Genervt atmete sie aus. "Ist wahrscheinlich bloß irgend'ne alte Schachtel, die mitten in der Nacht mal aufs Klo muss."
"Von da oben aus kann man uns sehen ", beharrte Pen.
"Wieso sollte das irgendwen kümmern?", murmelte Beth. Sie wandte sich wieder dem Bild zu. Die komplette zwölfte Jahrgangsstufe an der Frostfield wusste, dass sie und Salt Feinde waren, aber das war nur die übliche Lehrer-Schüler-Aggro und beileibe nicht der Grund, warum sie hier war. Was nach Vergeltung verlangte, war die Art, wie Salt Pen behandelte.
Sie wusste nicht, wieso, doch er schien eine gewisse boshafte Freude daran zu haben, ihre beste Freundin zu demütigen. Salt hatte Pen vielleicht grade mal halb so oft zum Nachsitzen verdonnert wie Beth, aber Pen war jedes Mal den Tränen nahe gewesen, wenn sie wieder rauskam. Und in der Mathestunde am Montag, als Pen darum gebeten hatte, auf die Toilette gehen zu dürfen, hatte Salt ihr eine glatte Abfuhr erteilt. Er hatte einfach weiter über quadratische Gleichungen geredet, dabei aber unverwandt Pen angestarrt. Auf seinem Gesicht hatte dieses Lächeln gelegen, als wollte er sie herausfordern , sich ihm zu widersetzen - als wüsste er, dass sie's nicht fertigbrachte. Pen hatte ihre Hand oben behalten, aber nach einer Weile hatte ihr Arm angefangen zu zittern. Als sie es sich schließlich so lange verkniffen hatte, dass sie vor Schmerzen zusammenklappte, zerrte Beth ihren verkrümmten Leib vom Stuhl und hievte sie aus dem Klassenzimmer. Kaum dass sie draußen den Flur entlanghetzten, hörten sie, wie das Gelächter losbrach.
Tom Pollock ist Absolvent des Studiengangs kreatives Schreiben an der Sussex University und Mitglied der Londoner Schriftstellergruppe 'The T-Party'. Er hat schon überall auf der Welt - von Schottland bis Sumatra - gelebt, aber die besondere Magie Londons hat ihn immer wieder dorthin zurückgezogen.
Autorentext
Tom Pollock ist Absolvent des Studiengangs kreatives Schreiben an der Sussex University und Mitglied der Londoner Schriftstellergruppe "The T-Party". Er hat schon überall auf der Welt - von Schottland bis Sumatra - gelebt, aber die besondere Magie Londons hat ihn immer wieder dorthin zurückgezogen.
Zusammenfassung
Hinter dem bekannten London existiert eine Stadt, bevolkert mit Monstern und Wunderdingen. Dort stampfen wilde Zuggeister uber die Gleise und glashautige Tanzer mit gluhenden Adern erleuchten die Straen. Als die junge Beth Bradley - Graffiti-Kunstlerin - von ihrer besten Freundin Pen verpfiffen wird und von der Schule fliegt, reit sie von zu Hause aus und gerat in den geheimen Teil der Stadt. Dort begegnet sie Filius Viae, dem wilden Kronprinzen der Stadt, der ihre Hilfe braucht: Ein alter Feind ist in die Dunkelheit unterhalb der St Paul's Cathedral zuruckgekehrt, und ein jahrhundertealter Krieg droht dadurch wieder aufzuflammen. Beth und Fil irren in atemberaubendem Tempo durch das bizarre Wunderland auf der Suche nach Verbundeten und einem Weg, die Stadt, die sie beide so sehr lieben, zu retten. Ein Buch uber Freunde und Monster und daruber, dass man sie nicht immer klar voneinander unterscheiden kann.
Leseprobe
Kapitel 2
"Beth, mach schon ", flüsterte Pencil, "wir müssen los ."
Beth betrachtete prüfend das Bild, das sie auf den Asphalt des Schulhofs gesprüht hatte. Sie drehte ihre Spraydose ein paarmal in ihrer Hand.
"Beth ..."
"Es ist noch nicht fertig, Pen", sagte Beth. Im trüben Widerschein der Laternen ringsum konnte sie nur den besorgten Finger am Kopftuch des pakistanischen Mädchens ausmachen. "Sei nicht so 'n Schisser."
Pencil marschierte gereizt auf und ab. " Schisser? Wie alt sind wir, zehn? Hast du an deinen Farben geschnüffelt? Ich mach keine Witze, B. Wenn irgendwer kommt, schmeißen die uns raus ."
Beth schüttelte ihre Spraydose. "Pen", sagte sie, "es ist vier Uhr morgens. Die Schule ist dicht. Sogar die Ratten haben's aufgegeben und sind nach Hause gegangen. Wir haben wegen der Kameras unsre Gesichter verdeckt, als wir über die Mauer sind, obwohl's hier Scheiße noch mal sowieso kein Licht gibt. Es ist keine Sau da und man kann uns nicht identifizieren, also worüber genau machst du dir Sorgen?" Beth hielt ihre Stimme ruhig, doch die Brust war ihr vor Aufregung wie zugeschnürt. Sie ließ die Taschenlampe über das Bild zu ihren Füßen wandern. Das Porträt von Dr. Julian Salt, dem Mathelehrer der Frostfield High, war ihr ziemlich gut gelungen, besser, als sie erwartet hatte, vor allem für eine hektische Arbeit im Dunkeln. Sie hatte seine gerunzelten Augenbrauen perfekt getroffen, ebenso wie die hohlen Wangen und die undurchsichtigen, bedrohlich wirkenden Brillengläser. Das Unkraut, das sich durch den Asphalt kämpfte, verstärkte noch den Effekt, denn es sah aus wie wild wucherndes Nasenhaar.
Der Fairness halber: Beth hatte ihm obendrein auch eine brandige, sich abschälende Haut verpasst sowie eine zwölf Meter lange gespaltene Zunge, sich ganz offensichtlich also ein paar künstlerische Freiheiten herausgenommen, aber trotzdem ...
Das bist eindeutig du, du Scheißtyp.
"Beth, sieh mal !", zischte Pen, sodass Beth aufschreckte.
"Was?"
"Da oben - " Pen streckte den Arm aus. "Ein Licht ..."
Beth hob den Blick. Eines der Fenster im Haus gegenüber der Schule schimmerte in einem sanften, alarmierenden Orange. Genervt atmete sie aus. "Ist wahrscheinlich bloß irgend'ne alte Schachtel, die mitten in der Nacht mal aufs Klo muss."
"Von da oben aus kann man uns sehen ", beharrte Pen.
"Wieso sollte das irgendwen kümmern?", murmelte Beth. Sie wandte sich wieder dem Bild zu. Die komplette zwölfte Jahrgangsstufe an der Frostfield wusste, dass sie und Salt Feinde waren, aber das war nur die übliche Lehrer-Schüler-Aggro und beileibe nicht der Grund, warum sie hier war. Was nach Vergeltung verlangte, war die Art, wie Salt Pen behandelte.
Sie wusste nicht, wieso, doch er schien eine gewisse boshafte Freude daran zu haben, ihre beste Freundin zu demütigen. Salt hatte Pen vielleicht grade mal halb so oft zum Nachsitzen verdonnert wie Beth, aber Pen war jedes Mal den Tränen nahe gewesen, wenn sie wieder rauskam. Und in der Mathestunde am Montag, als Pen darum gebeten hatte, auf die Toilette gehen zu dürfen, hatte Salt ihr eine glatte Abfuhr erteilt. Er hatte einfach weiter über quadratische Gleichungen geredet, dabei aber unverwandt Pen angestarrt. Auf seinem Gesicht hatte dieses Lächeln gelegen, als wollte er sie herausfordern , sich ihm zu widersetzen - als wüsste er, dass sie's nicht fertigbrachte. Pen hatte ihre Hand oben behalten, aber nach einer Weile hatte ihr Arm angefangen zu zittern. Als sie es sich schließlich so lange verkniffen hatte, dass sie vor Schmerzen zusammenklappte, zerrte Beth ihren verkrümmten Leib vom Stuhl und hievte sie aus dem Klassenzimmer. Kaum dass sie draußen den Flur entlanghetzten, hörten sie, wie das Gelächter losbrach.
Titel
Der Wolkenkratzerthron
Autor
Illustrator
Übersetzer
EAN
9783764190163
ISBN
978-3-7641-9016-3
Format
E-Book (epub)
Hersteller
Herausgeber
Genre
Veröffentlichung
19.07.2013
Digitaler Kopierschutz
Wasserzeichen
Dateigrösse
1.8 MB
Anzahl Seiten
432
Jahr
2013
Untertitel
Deutsch
Features
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet
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