Inhaltsangabe:Einleitung: In der Vergangenheit galten die deutschen Lebensversicherer gemeinhin als sicher. Dazu hat vor allem das umfassende System der materiellen Staatsaufsicht beigetragen. Die gemeinschaftsrechtliche Gesetzgebung der EU aber führte zu tiefgreifenden Veränderungen des deutschen Aufsichtssystems, so dass im Zuge einer allgemeinen Deregulierung der Wettbewerb in der Branche vernehmlich zugenommen hat. Ab Mitte der 90er Jahre setzte über die Höhe der Gewinnbeteiligung ein ruinöser Konkurrenzkampf ein. Dies traf auch die Mannheimer Lebensversicherung AG, die zum Zeitpunkt der Anfertigung dieser Arbeit als erste deutsche Lebensversicherung aufgrund einer finanziellen Schieflage den Geschäftsbetrieb einstellen musste. Seit Einführung der privaten Lebensversicherung vor rund 150 Jahren hat sich diese zu einer wichtigen und weithin anerkannten Säule der finanziellen Daseinsvorsorge entwickelt. Der gesamte Bestand an Lebensversicherungen belief sich Ende 2002 in Deutschland auf 90,6 Millionen Verträge mit einer Versicherungssumme von 2048,5 Mrd. Euro. In den USA stellt die Lebensversicherungswirtschaft 9 % des Gesamtkapitals auf dem amerikanischen Kapitalmarkt, dies entspricht etwa 3300 Mrd. US-Dollar. Damit hat sich die Lebensversicherungsbranche neben dem Bankensektor zum größten Kapitalsammelbecken dieser beiden Volkswirtschaften entwickelt. Unabdingbar für die Stabilität des Versicherungsgewerbes ist das Vertrauen in die von ihm angebotenen Produkte. Die gesamtwirtschaftlichen Auswirkungen eines nachhaltigen Vertrauensschadens in dieser Branche lassen sich allenfalls erahnen. Um die Stabilität und die solide Entwicklung der Versicherungswirtschaft zu gewährleisten haben Deutschland, die USA und alle führenden Industrienationen Versicherungsaufsichtssysteme geschaffen. Die grundsätzliche Zielsetzung der Aufsicht in Deutschland wie auch in den USA besteht in dem Schutz der Belange der Versicherten. Unterschiedlich aber sind die jeweiligen Aufsichtskulturen und die sich daraus entwickelten aufsichtsrechtlichen Methoden. Die vorliegende Arbeit hat zum Ziel, das deutsche Rechtssystem der Versicherungsaufsicht für den Bereich der Lebensversicherung und das dazu korrespondierende US-amerikanische Versicherungsaufsichtssystem aufzuzeigen und rechtsvergleichend gegenüberzustellen. Dies soll Aussagen hinsichtlich des Erreichungsgrades der aufsichtspolitischen (-rechtlichen) Zielsetzung ermöglichen. Der Schwerpunkt der Betrachtung liegt [...]
Zusammenfassung
Inhaltsangabe:Einleitung:In der Vergangenheit galten die deutschen Lebensversicherer gemeinhin als sicher. Dazu hat vor allem das umfassende System der materiellen Staatsaufsicht beigetragen. Die gemeinschaftsrechtliche Gesetzgebung der EU aber führte zu tiefgreifenden Veränderungen des deutschen Aufsichtssystems, so dass im Zuge einer allgemeinen Deregulierung der Wettbewerb in der Branche vernehmlich zugenommen hat. Ab Mitte der 90er Jahre setzte über die Höhe der Gewinnbeteiligung ein ruinöser Konkurrenzkampf ein. Dies traf auch die Mannheimer Lebensversicherung AG, die zum Zeitpunkt der Anfertigung dieser Arbeit als erste deutsche Lebensversicherung aufgrund einer finanziellen Schieflage den Geschäftsbetrieb einstellen musste.Seit Einführung der privaten Lebensversicherung vor rund 150 Jahren hat sich diese zu einer wichtigen und weithin anerkannten Säule der finanziellen Daseinsvorsorge entwickelt. Der gesamte Bestand an Lebensversicherungen belief sich Ende 2002 in Deutschland auf 90,6 Millionen Verträge mit einer Versicherungssumme von 2048,5 Mrd. Euro. In den USA stellt die Lebensversicherungswirtschaft 9 % des Gesamtkapitals auf dem amerikanischen Kapitalmarkt, dies entspricht etwa 3300 Mrd. US-Dollar. Damit hat sich die Lebensversicherungsbranche neben dem Bankensektor zum größten Kapitalsammelbecken dieser beiden Volkswirtschaften entwickelt. Unabdingbar für die Stabilität des Versicherungsgewerbes ist das Vertrauen in die von ihm angebotenen Produkte. Die gesamtwirtschaftlichen Auswirkungen eines nachhaltigen Vertrauensschadens in dieser Branche lassen sich allenfalls erahnen. Um die Stabilität und die solide Entwicklung der Versicherungswirtschaft zu gewährleisten haben Deutschland, die USA und alle führenden Industrienationen Versicherungsaufsichtssysteme geschaffen.Die grundsätzliche Zielsetzung der Aufsicht in Deutschland wie auch in den USA besteht in dem Schutz der Belange der Versicherten. Unterschiedlich aber sind die jeweiligen Aufsichtskulturen und die sich daraus entwickelten aufsichtsrechtlichen Methoden.Die vorliegende Arbeit hat zum Ziel, das deutsche Rechtssystem der Versicherungsaufsicht für den Bereich der Lebensversicherung und das dazu korrespondierende US-amerikanische Versicherungsaufsichtssystem aufzuzeigen und rechtsvergleichend gegenüberzustellen. Dies soll Aussagen hinsichtlich des Erreichungsgrades der aufsichtspolitischen (-rechtlichen) Zielsetzung ermöglichen. Der Schwerpunkt der Betrachtung liegt []