Seit ihr Vater bei einem Flugzeugabsturz tödlich verunglückt ist, ist auch Ariane irgendwie nicht mehr da. Und die rauschende Stille der indischen Palaniberge, in denen sie Monate in einem Zen-Kloster verbracht hat, scheint Lichtjahre entfernt. Spätestens als sie eines Morgens unter dem Fenster ihres Liebhabers erwacht, weiß sie, dass mit ihr etwas nicht stimmt. Doch wie ließe sich vernünftig und gradlinig leben, wenn doch der Tod sich nicht ins Leben einfügen will, wenn doch immer ein Rest bleibt: die Erinnerung an ein letztes Winken am Bahnsteig, die befremdliche Präsenz der gespeicherten Nachrichten des Anrufbeantworters und die quälende Frage, ob der eigene Vater bei vollem Bewusstsein verbrannt ist. Mit ihren poetischen, gestochen scharfen Bildern rückt Ulla Lenze so nah an die Erfahrung des Abschieds und des Selbstverlusts heran, dass diese physisch präsent und greifbar wird. Atemlos folgt man der Ich-Erzählerin, wünscht ihre Rettung herbei und weiß doch, dass sie gerade jetzt so nah an den Dingen ist, wie man nur in tiefster Trauer, in der tiefsten Krise sein kann. »Ein Roman über das Leiden und über das "Leiden am Leiden". Er dringt in jene Räume vor, die zu betreten am schwersten sind. Dort nämlich kann man etwas entdecken, was ungeheuer fragil, instabil, unfassbar, transzendent ist: das eigene Ich.« (Deutschlandfunk Büchermarkt) »Ulla Lenze hat mit ihrem Roman "Der kleine Rest des Todes" ein sprachloch hochkonzentriertes, atmosphärisch dichtes und auch sehr poetisches und kluges Buch geschrieben über den Tod, über die Trauerschmerzen des Hinterlassenen und darüber, wie man sich diesen Schmerzen stellen und sie schließlich auch bestehen kann.« SR2 kulturradio
"Eine beobachtungsscharfe, von allem Pathos befreite Prosa, zuweilen mit einer Empfindungsintensität, wie man sie aus den Gedichten von Annette Droste-Hülshoff kennt (...), gelegentlich auch in Sprachbildern, die an die entgrenzte Semantik des Expressionismus erinnern. (...) Die Stärke des Romans zeigt sich darin, dass er sich dem Klischee, dem Schema erfolgreich entzieht. Wo andere Geschichten über den Tode und das Sterben mal in hermetische Tiefe, mal in lebenshelferischen Kitsch verfallen, beschreibt und ergründet Lenzes Erzählerin das Hier und Jetzt ihres Denkens und Fühlens." Kai Sina, FAZ"Die psychische Disposition der Ich-Erzählerin ist grundiert von Schmerz und Pathos, das man sich in Ausnahmesituation gestatten zu dürfen glaubt. Dieses Pathos macht "Der kleine Rest des Todes" geradezu physisch begreifbar, ohne den Roman selbst und seine Sprache im Übermaß in Beschlag zu nehmen." Christoph Schröder, Süddeutsche Zeitung"Ein Roman wie ein Strudel. (...) Ulla Lenzes schmaler Roman ist anders, verstörend. Die Erzählung entlang der immer tieferen, existenziellen Krise der Protagonistin Ariane geht einer Lösung entgegen, von der man frühzeitig zu ahnen beginnt, dass sie nicht nur scherzhaft, sondern zerstörend sein wird. (...) Vieles bleibt unausgesprochen in diesem poetischen, aufregenden Text."LITERATURBEILAGE FRANKFURTER RUNDSCHAU /KÖLNISCHE RUNDSCHAU, 21.3."Die stringente Talfahrt gen Abgrund hat einen finsteren Grundton. Doch der Leser lässt sich hingebungsvoll auf Lenzes Jeremiade ein. Es sind die seidenzart geschlagenen Moll-Akkorde und die schmiegsamen Gedankenströme, die diesem schmalen Roman seine poetische Magie verleiht."DIE WELT, 21.3."Ulla Lenze wechselt zwischen einem hoch verdichteten, sehr poetischen Stil und nüchterner Beschreibung, die gleichzeitig Versuche des Festhaltens dokumentiert, gerade auch an den kleinen Dingen und Verrichtungen. (...) Hochliterarisch."NDR KULTUR, 21.3."Ein einfühlsamer Roman."ELLE, April 2012 "In ihrem schmalen, dichten Roman erzählt Ulla Lenze eine eindringliche Trauergeschichte. Die Autorin schreibt in einer klaren, unaufgeregten Sprache. Der kleine Rest des Todes hat einen poetischen Klang. (...) Lenzes Mischung aus Distanz und extremer Nahsicht hat etwas Betörendes."HANNOVERSCHE ALLGEMEINE ZEITUNG, 21.3.
Autorentext
Ulla Lenze, 1973 in Mönchengladbach geboren, studierte Musik und Philosophie in Köln und lebt heute in Berlin. Für ihren Debütroman »Schwester und Bruder« (2003) erhielt sie den Ernst-Willner-Preis beim Bachmann-Wettbewerb in Klagenfurt, den Jürgen-Ponto-Preis für das beste Romandebüt und das Rolf-Dieter Brinkmann-Stipendium der Stadt Köln. Ihr dritter Roman »Der kleine Rest des Todes« erschien 2012 in der Frankfurter Verlagsanstalt und wurde auf Platz 5 der SWR-Bestenliste gewählt. 2016 erhielt Lenze für ihr Gesamtwerk den »Literaturpreis des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft«. Ulla Lenze war Gast am Atelier Galata in Istanbul und verbrachte neun Monate als Writer-in-residence in Mumbai auf Einladung des Goethe-Instituts und der Kunststiftung NRW. 2024 ist die Autorin mit ihrem neuesten Werk für den Deutschen Buchpreis nominiert.
"Eine beobachtungsscharfe, von allem Pathos befreite Prosa, zuweilen mit einer Empfindungsintensität, wie man sie aus den Gedichten von Annette Droste-Hülshoff kennt (...), gelegentlich auch in Sprachbildern, die an die entgrenzte Semantik des Expressionismus erinnern. (...) Die Stärke des Romans zeigt sich darin, dass er sich dem Klischee, dem Schema erfolgreich entzieht. Wo andere Geschichten über den Tode und das Sterben mal in hermetische Tiefe, mal in lebenshelferischen Kitsch verfallen, beschreibt und ergründet Lenzes Erzählerin das Hier und Jetzt ihres Denkens und Fühlens." Kai Sina, FAZ"Die psychische Disposition der Ich-Erzählerin ist grundiert von Schmerz und Pathos, das man sich in Ausnahmesituation gestatten zu dürfen glaubt. Dieses Pathos macht "Der kleine Rest des Todes" geradezu physisch begreifbar, ohne den Roman selbst und seine Sprache im Übermaß in Beschlag zu nehmen." Christoph Schröder, Süddeutsche Zeitung"Ein Roman wie ein Strudel. (...) Ulla Lenzes schmaler Roman ist anders, verstörend. Die Erzählung entlang der immer tieferen, existenziellen Krise der Protagonistin Ariane geht einer Lösung entgegen, von der man frühzeitig zu ahnen beginnt, dass sie nicht nur scherzhaft, sondern zerstörend sein wird. (...) Vieles bleibt unausgesprochen in diesem poetischen, aufregenden Text."LITERATURBEILAGE FRANKFURTER RUNDSCHAU /KÖLNISCHE RUNDSCHAU, 21.3."Die stringente Talfahrt gen Abgrund hat einen finsteren Grundton. Doch der Leser lässt sich hingebungsvoll auf Lenzes Jeremiade ein. Es sind die seidenzart geschlagenen Moll-Akkorde und die schmiegsamen Gedankenströme, die diesem schmalen Roman seine poetische Magie verleiht."DIE WELT, 21.3."Ulla Lenze wechselt zwischen einem hoch verdichteten, sehr poetischen Stil und nüchterner Beschreibung, die gleichzeitig Versuche des Festhaltens dokumentiert, gerade auch an den kleinen Dingen und Verrichtungen. (...) Hochliterarisch."NDR KULTUR, 21.3."Ein einfühlsamer Roman."ELLE, April 2012 "In ihrem schmalen, dichten Roman erzählt Ulla Lenze eine eindringliche Trauergeschichte. Die Autorin schreibt in einer klaren, unaufgeregten Sprache. Der kleine Rest des Todes hat einen poetischen Klang. (...) Lenzes Mischung aus Distanz und extremer Nahsicht hat etwas Betörendes."HANNOVERSCHE ALLGEMEINE ZEITUNG, 21.3.
Autorentext
Ulla Lenze, 1973 in Mönchengladbach geboren, studierte Musik und Philosophie in Köln und lebt heute in Berlin. Für ihren Debütroman »Schwester und Bruder« (2003) erhielt sie den Ernst-Willner-Preis beim Bachmann-Wettbewerb in Klagenfurt, den Jürgen-Ponto-Preis für das beste Romandebüt und das Rolf-Dieter Brinkmann-Stipendium der Stadt Köln. Ihr dritter Roman »Der kleine Rest des Todes« erschien 2012 in der Frankfurter Verlagsanstalt und wurde auf Platz 5 der SWR-Bestenliste gewählt. 2016 erhielt Lenze für ihr Gesamtwerk den »Literaturpreis des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft«. Ulla Lenze war Gast am Atelier Galata in Istanbul und verbrachte neun Monate als Writer-in-residence in Mumbai auf Einladung des Goethe-Instituts und der Kunststiftung NRW. 2024 ist die Autorin mit ihrem neuesten Werk für den Deutschen Buchpreis nominiert.
Titel
Der kleine Rest des Todes
Autor
EAN
9783627021825
ISBN
978-3-627-02182-5
Format
E-Book (epub)
Hersteller
Herausgeber
Genre
Veröffentlichung
01.03.2012
Digitaler Kopierschutz
Wasserzeichen
Dateigrösse
0.6 MB
Anzahl Seiten
160
Jahr
2012
Untertitel
Deutsch
Lesemotiv
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