Unter den Parasiten hat der Floh eine Sonderstellung: Anders als die Laus, die Wanze, die Zecke und die Stechmücke wird er höchst ambivalent wahrgenommen. Nur dieses Tier hat solche Hasstiraden und solche Liebeserklärungen ausgelöst; kein anderes hat die erotische Fantasie der Männer dermaßen angefacht und aufgewühlt wie der Floh. Keines ist so bewundert, so hingebungsvoll mikroskopiert und dabei so erbarmungslos malträtiert worden. Wegen seiner Winzigkeit ist der Floh für allerhand metaphorische Zwecke in den Dienst genommen worden. Dieses Buch wirft einen genauen Blick auf den Floh und erkundet die intimen Beziehungen zwischen Menschen und Flöhen. Die untersuchten Texte und Bilder geben überraschende Auskünfte über den Menschen, sein sexuelles Verhalten, sein Verhältnis zur Natur und sein Selbstverständnis als soziales Lebewesen.

Autorentext

Ulrich Stadler studierte u.a. in Berlin an der Freien Universität und lehrte in Basel, Genf und Zürich Literaturwissenschaft. Dabei verstand er dieses Fach immer auch als Literatur- und Kulturgeschichte und versuchte, es mit Kunst- und Gesellschaftstheorien in Beziehung zu setzen. Die Themen seiner Bücher und Aufsätze reichen vom 17. bis ins 20. Jahrhundert.

Titel
Der ewige Verschwinder
Untertitel
Eine Kulturgeschichte des Flohs
EAN
9783796549465
Format
E-Book (pdf)
Veröffentlichung
11.03.2024
Digitaler Kopierschutz
Wasserzeichen
Anzahl Seiten
310
Lesemotiv