Über die vielfältigen Räume in der Literatur, über literarische Zeitgenossenschaft und Möglichkeiten der Autofiktion Ulrike Draesner fasst sich ein Herz und reist in ihrer Göttinger Lichtenberg-Poetikvorlesung mit uns ins Innere von Körpern, Erfindungsprozessen, Muserichen und Höhlen. Was bedeutet es, schreibend die Grenzen unserer Denkgewohnheiten und Sprache(n) abzutasten? Wie entstehen historische Romane? Hilft es, ihre Räume selbst als Figuren zu begreifen? Und mit wie viel Räumen bekommt man es als Schriftstellerin zu tun (Sprachraum, Figurenraum, Bakterienraum, Teilchenraum, Vergangenheitsraum, Leseraum )? Die Autorin fasst sich noch ein Herz und geht (als Wir, als Er / Sie, als Shapeshifter) der hinterhältigsten aller Erzählinstanzen nach: dem Ich. Können wir es tatsächlich erweitern, jetzt, wo der Planet eine neue Transformationsstufe zu durchlaufen scheint? Wo Mitkreatürlichkeit und Perspektivenumkehr gefragt sind? Während Mehrsprachigkeit und maschinengenerierter Text das literarische Feld stärker verändern, als wir begreifen? Draesner entwickelt Figurationen literarischer Zeitgenossenschaft - und Gedanken zu Möglichkeiten der Autofiktion.

Autorentext
Ulrike Draesner, geb. 1962 in München, studierte in München und Oxford Anglistik, Germanistik und Philosophie, ist seit 2018 Professorin für literarisches Schreiben am Deutschen Literaturinstitut Leipzig und schreibt Romane, Erzählungen, Essays und Gedichte. Sie lebt als Lyrikerin, Romanautorin und Essayistin in Berlin. Veröffentlichungen u.a.: kugelblitz. Gedichte (2005); Spiele. Roman (2005). Sie erhielt zahlreiche Preise, u.a. den Deutschen Preis für Nature Writing und den Großen Preis des Deutschen Literaturfonds. Sie ist Mitglied der Akademie der Künste Berlin und der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung.
Titel
Sich ein Herz fassen
Vorwort von
EAN
9783835389281
Format
E-Book (epub)
Veröffentlichung
23.07.2025
Digitaler Kopierschutz
Wasserzeichen
Anzahl Seiten
107