Nur weil du sie nicht sehen kannst, heißt das noch lange nicht, dass es sie nicht gibt ...
Seit Cassidy Blake fast ertrunken wäre, kann sie Geister sehen und die Welt der Toten betreten. Sogar ihr bester Freund ist ein Geist! Und als ob das nicht schon merkwürdig genug wäre, werden ausgerechnet ihre Eltern die neuen Stars einer Geisterjäger-Fernsehshow. Der erste Drehort: Edinburgh. Die Friedhöfe, Burgen und Geheimgänge der alten Stadt wimmeln nur so vor Geistern - und nicht alle sind freundlich. An diesem unheimlichen Ort wird Cassidy langsam klar, wie viel sie noch über ihre Verbindung zum Reich der Toten zu lernen hat. Doch dafür bleibt ihr nicht viel Zeit, denn eine besonders dunkle Seele streckt schon die Krallen nach ihr aus ...
Alle Bände der City-of-Ghosts-Reihe:
Die Geister, die mich riefen
Im Reich der vergessenen Geister
Der Bote aus der Dunkelheit

Victoria Schwab lebt in Nashville, Tennessee, und arbeitete nach dem Studium in den verschiedensten Jobs, ehe sie ihre Leidenschaft professionalisierte und Autorin wurde. Bücher hat sie schon immer über alles geliebt - und Geschichten, in denen die Realität aufbricht und etwas Dunkles, Geheimnisvolles, Anderes durchscheint. Verflucht ist ihr Debütroman.

New-York-Times-Bestseller und geplante TV-Serie bei »CW« (Vampire Diaries, Gossip Girl)

Autorentext
Victoria Schwab lebt in Nashville, Tennessee, und arbeitete nach dem Studium in den verschiedensten Jobs, ehe sie ihre Leidenschaft professionalisierte und Autorin wurde. Bücher hat sie schon immer über alles geliebt - und Geschichten, in denen die Realität aufbricht und etwas Dunkles, Geheimnisvolles, Anderes durchscheint. Verflucht ist ihr Debütroman.

Leseprobe
Kapitel 1

Die meisten Leute glauben, dass Geister nur nachts oder an Halloween erscheinen, wenn die Welt dunkel ist und die Mauern zwischen den Lebenden und Toten dünn sind. Aber im Grunde sind Geister einfach überall. In der Brotabteilung im Supermarkt, mitten im Garten eurer Großmutter, auf dem Nachbarsitz im Bus.

Nur weil ihr sie nicht sehen könnt, heißt das noch lange nicht, dass sie nicht da sind.

Ich sitze gerade in der Geschichtsstunde, als ich das Tipp-tipp-tipp auf meiner Schulter spüre, wie Regentropfen. Manche Leute nennen es Intuition, andere das zweite Gesicht. Es ist ein Kribbeln am Rande des Bewusstseins, das einem sagt, dass da noch etwas anderes ist.

Ich spüre das nicht zum ersten Mal - bei Weitem nicht. Nicht einmal hier in der Schule. Ich habe versucht, es zu ignorieren - das versuche ich immer -, aber es nützt nichts. Es raubt mir die Konzentration, und ich weiß, dass ich es nur zum Verstummen bringen kann, indem ich nachgebe und der Sache auf den Grund gehe.

Von der anderen Seite des Raums fängt Jacob meinen Blick auf und schüttelt den Kopf. Er kann das Tipp-tipp-tipp nicht spüren, doch er kennt mich gut genug, um zu wissen, wann ich es fühle.

Unruhig rutsche ich auf dem Stuhl herum und versuche, mich auf das Geschehen in der Klasse zu konzentrieren. Mr Meyer versucht heroisch, uns noch etwas beizubringen, obwohl es die letzte Woche vor den Sommerferien ist.

»... Gegen Ende des Vietnamkrieges im Jahr 1975 haben die US-Truppen ...«, erzählt er. Niemand kann still sitzen, geschweige denn zuhören. Derek und Will schlafen mit offenen Augen, Matt arbeitet an seinem neuen Papierfußball, und Alice und Melanie schreiben irgendeine Liste.

Alice und Melanie sind beliebt.

Das sieht man daran, dass sie wie Kopien voneinander aussehen: das gleiche glänzende Haar, die gleichen perfekten Zähne, die gleichen lackierten Fingernägel. Ich bestehe nur aus Ellbogen und Knien, habe runde Wangen und braune Locken. Nagellack besitze ich nicht einmal.

Ich weiß, man sollte eigentlich zu den beliebten Kids gehören wollen, aber eigentlich hatte ich nie Lust dazu. Ich finde es viel zu anstrengend, mich an all die Regeln zu halten. Lächeln, aber nicht zu breit. Lachen, aber nicht zu laut. Die richtige Kleidung tragen, die richtigen Sportarten machen, Anteilnahme zeigen, aber nicht zu viel.

(Jacob und ich haben zwar auch Regeln, aber die sind anders.)

Wie aufs Stichwort steht Jacob auf und geht zu Melanies Tisch. Er könnte beliebt sein, mit seinem verwuschelten, blonden Haar, den strahlend blauen Augen und der immer guten Laune.

Er wirft mir einen teuflischen Blick zu und setzt sich auf den Rand ihres Tisches.

Er könnte beliebt sein, doch da gibt es ein kleines Problem.

Jacob ist tot.

»Was wir für die Filmnacht brauchen«, liest er laut von Melanies Blatt ab. Aber ich bin die Einzige, die ihn hören kann. Melanie faltet ein weiteres Blatt zusammen - die Großbuchstaben und die rosa Schrift sagen mir, dass es eine Einladung ist - und reicht sie an Jenna weiter, die vor ihr sitzt. Dabei geht ihre Hand glatt durch Jacobs Brust hindurch.

Er sieht pikiert nach unten, als wäre das extrem beleidigend. Dann springt er vom Tisch.

Tipp-tipp-tipp, macht es in meinem Kopf wie ein kaum hörbares Flüstern. Ungeduldig sehe ich zur Wanduhr und sehne das Klingeln herbei.

Jacob schlendert zu Alice' Tisch und betrachtet die vielen Buntstifte, die sie ordentlich aufgereiht hat. Er beugt sich herunter und streckt vorsichtig einen Finger danach aus. Hoch konzentriert stupst er den äußersten Stift an.

Doch der rührt sich nicht.

Im Film können Poltergeister Fernseher anheben und Betten durchs Zimmer schieben. Aber in Wirklichkeit braucht es schon eine Men

Titel
City of Ghosts - Die Geister, die mich riefen
Übersetzer
EAN
9783641240349
Format
E-Book (epub)
Altersempfehlung
10 bis 18 Jahre
Hersteller
Veröffentlichung
28.10.2019
Digitaler Kopierschutz
Wasserzeichen
Dateigrösse
2.79 MB
Features
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet
Auflage
Deutsche Erstausgabe