Werner Bachmann nimmt sich eine Auszeit und wandert über Assisi und Subiaco nach Rom. Ursprünglich als reine Fernwanderung geplant, stellt sich jedoch bald die Frage, ob es sich nicht vielmehr um eine Pilgerreise handelt. Oder beides? Pilgern versteht inzwischen fast jeder, und jeder Pilger hat ja auch einen Grund, warum er unterwegs ist. Aber was ist, wenn für einen selbst das Hauptthema das wochenlange Wandern ist, das Unterwegssein, frei von jeder üblichen Verantwortung? Und wenn man auch noch katholisch ist? So wächst die Überzeugung heran, dass der (ideologiefreie) Weitwanderer und der (bewusste) Pilger am Ende zu sehr ähnlichen Erkenntnissen kommen können: Beide können auf dem langen Weg so etwas wie ein Gefühl der Zeitlosigkeit erfahren, ein Stück 'Ewigkeit im Hier und Jetzt'. In seinem in Tagebuchform verfassten Reisebericht lässt Werner Bachmann den Leser an seinen Erfahrungen teilhaben - und es regt dazu an, auch den eigenen inneren Weg mutig anzugehen.
Werner Bachmann, geboren in Bonn, Physiker und Augenarzt, arbeitet in Aschaffenburg, wo er eine große operative Gemeinschaftspraxis mitbegründet hat. In seiner Freizeit hat er Freude an Lesen, Laufen und Wandern. Daneben ist es ihm wichtig, Beziehungen in Familie und Freundeskreis zu pflegen. Nach vielen Jahren der Konzentration auf Familie und Beruf brach sich der alte Wunsch Bahn, Assisi und Subiaco zu Fuß zu besuchen, um Franz und Benedikt näher zu kommen. So endete die Pilgerschaft schließlich nach drei Monaten in Rom. Die Entdeckung dabei: Weitwandern und pilgern sind zwei Seiten derselben Medaille, wenn der Mensch - zu Fuß unterwegs - die Ruhe findet, ganz bei sich zu sein. Er ist mit einer Ärztin verheiratet und hat drei Söhne.
Autorentext
Zusammenfassung
Werner Bachmann nimmt sich eine Auszeit und wandert uber Assisi und Subiaco nach Rom. Ursprunglich als reine Fernwanderung geplant, stellt sich jedoch bald die Frage, ob es sich nicht vielmehr um eine Pilgerreise handelt. Oder beides? Pilgern versteht inzwischen fast jeder, und jeder Pilger hat ja auch einen Grund, warum er unterwegs ist. Aber was ist, wenn fur einen selbst das Hauptthema das wochenlange Wandern ist, das Unterwegssein, frei von jeder ublichen Verantwortung? Und wenn man auch noch katholisch ist?So wchst die berzeugung heran, dass der (ideologiefreie) Weitwanderer und der (bewusste) Pilger am Ende zu sehr hnlichen Erkenntnissen kommen knnen: Beide knnen auf dem langen Weg so etwas wie ein Gefhl der Zeitlosigkeit erfahren, ein Stck "e;Ewigkeit im Hier und Jetzt"e;. In seinem in Tagebuchform verfassten Reisebericht lsst Werner Bachmann den Leser an seinen Erfahrungen teilhaben - und es regt dazu an, auch den eigenen inneren Weg mutig anzugehen.
Leseprobe
Der Aufbruch
Donnerstag, 12. August
Heute soll es also losgehen. Es regnet. Ich verabschiede mich von Cornelia, die in ihre Praxis geht; in drei Wochen wollen wir uns in Oberstdorf treffen, um gemeinsam über die Alpen zu wandern. Der Rucksack ist gepackt, ich trödele unschlüssig im Haus umher, es regnet immer noch. "Wollen Sie wirklich heute los? Bei dem Wetter?" Unsere Haushaltshilfe ist ganz besorgt. Nein, so darf ich gar nicht erst anfangen, Regen hin oder her.
Also los, die Jacke an und auf den bekannten Wegen die ersten Kilometer von zuhause weg. Es geht im Vorspessart die ersten Anstiege hinauf, leichter Nieselregen, der Himmel ist wolkenverhangen. Bizarr wird dieser erste Tag vollends, als ich nach Aschaffenburg komme, durch die Stadt gehe, dieselbe Stadt, in die ich sonst täglich zur Arbeit fahre.
Ich komme mir völlig "falsch gepolt" vor. Und genauso abgehackt wie diese ersten Sätze, genauso verwirrt fühle ich mich. Was mache ich hier eigentlich? Wie bin ich auf diese Idee gekommen, zu Fuß nach Italien zu laufen, alleine, mit einem Rucksack für viele Wochen unterwegs?
Rückblende
Vor über dreißig Jahren war ich zum ersten Mal in Subiaco, südlich von Rom. Dort hängt ein Kloster wie ein Schwalbennest an einer Felswand, gebaut über der Grotte Sacro Speco, in der Benedikt von Nursia, der große Heilige der Spätantike, drei Jahre lang in der Einsamkeit gelebt haben soll. Es war unglaublich faszinierend: Benedikt hatte eine unglaubliche Ausstrahlung in Italien und ganz Europa und seine Spuren finden sich auch heute noch überall. Und dann Assisi, dort war ich bisher noch nie und über eine unklare Vorstellung von Franziskus als Naturfreund, armen Heiligen und eine Art Sozialrevolutionär bin ich nie hinausgekommen.
Irgendwann vor vielen Jahren setzte sich die Idee in meinem Kopf fest, zu Fuß nach Italien zu wandern, um diesen beiden großen Gestalten näher zu kommen. Zu Fuß war ich immer schon gerne unterwegs, meist in den Bergen. Mit dem Ende der Schulzeit der Kinder tat sich die passende Lücke für eine Unterbrechung auf. Und da wurde das Ziel klar: Zu Fuß nach Italien, nach Assisi, nach Subiaco. Wie lang würde ich dazu wohl brauchen? Und gibt es überhaupt Wanderwege?
Vor vielen Jahren hatten wir schlechte Erfahrungen gemacht. Außerhalb der Dörfer endeten die Wege fast immer in undurchdringlichem Dornengestrüpp, der "macchia". Ein Fortkommen gab es nur auf der Straße. Die Suche im Internet beginnt. Und tatsächlich: Es finden sich Wegebeschreibungen von Bologna nach Florenz und von dort bis nach Rom. Wunderbar! Der Rest dürfte kein Problem sein. Deutschland, die Alpen und Südtirol sind voller Wanderrouten. Bleibt die Poebene, da müsste ich halt noch etwas suchen.
Etwa 1500 km werden es wohl insgesamt sein, sagt der Atlas, und 150 Kilometer in der Woche müssten zu schaffen sein: 6 x 25 km und ein Tag Pause, so die überschlägige Rechnung. Das wären also 10 Wochen, plus 2-3 Wochen Reserve, macht 3 Monate oder ein Quartal - das ist für Ärzte ein sehr vertrauter Zeitabschnitt!
Zusammen mit meiner Frau plane ich die Reise und wir tragen zusammen, was es denn alles zu klären und organisieren gibt, wenn sich ein selbstständiger Arzt aus einer größeren Gemeinschaftspraxis einfach mal für einige Monate "ausklinkt" und nicht erreichbar sein will. Eines ist klar, die Alpenüberquerung werden meine Frau und ich gemeinsam machen.
Die Partner der Praxis legen mir zum Glück keine Steine in den Weg, auch wenn zusätzliche Belastung auf sie zukommt. Dann erzähle ich Freunden von meinem Vorhaben und lade sie ein, Abschnitte mit mir zu gehen. Am Ende sind es drei, die tatsächlich eine Strecke mitwandern wollen. Viele gute Ratschläge treffen ein und wir merken, dass das Vorhaben unsere Umgebung, Familie, Freunde und Bekannte bewegt. Neue Ideen kommen hinz
Werner Bachmann, geboren in Bonn, Physiker und Augenarzt, arbeitet in Aschaffenburg, wo er eine große operative Gemeinschaftspraxis mitbegründet hat. In seiner Freizeit hat er Freude an Lesen, Laufen und Wandern. Daneben ist es ihm wichtig, Beziehungen in Familie und Freundeskreis zu pflegen. Nach vielen Jahren der Konzentration auf Familie und Beruf brach sich der alte Wunsch Bahn, Assisi und Subiaco zu Fuß zu besuchen, um Franz und Benedikt näher zu kommen. So endete die Pilgerschaft schließlich nach drei Monaten in Rom. Die Entdeckung dabei: Weitwandern und pilgern sind zwei Seiten derselben Medaille, wenn der Mensch - zu Fuß unterwegs - die Ruhe findet, ganz bei sich zu sein. Er ist mit einer Ärztin verheiratet und hat drei Söhne.
Autorentext
Werner Bachmann, geboren in Bonn, Physiker und Augenarzt, arbeitet in Aschaffenburg, wo er eine große operative Gemeinschaftspraxis mitbegründet hat. In seiner Freizeit hat er Freude an Lesen, Laufen und Wandern. Daneben ist es ihm wichtig, Beziehungen in Familie und Freundeskreis zu pflegen.
Nach vielen Jahren der Konzentration auf Familie und Beruf brach sich der alte Wunsch Bahn, Assisi und Subiaco zu Fuß zu besuchen, um Franz und Benedikt näher zu kommen. So endete die Pilgerschaft schließlich nach drei Monaten in Rom. Die Entdeckung dabei: Weitwandern und pilgern sind zwei Seiten derselben Medaille, wenn der Mensch - zu Fuß unterwegs - die Ruhe findet, ganz bei sich zu sein.
Er ist mit einer Ärztin verheiratet und hat drei Söhne.
Zusammenfassung
Werner Bachmann nimmt sich eine Auszeit und wandert uber Assisi und Subiaco nach Rom. Ursprunglich als reine Fernwanderung geplant, stellt sich jedoch bald die Frage, ob es sich nicht vielmehr um eine Pilgerreise handelt. Oder beides? Pilgern versteht inzwischen fast jeder, und jeder Pilger hat ja auch einen Grund, warum er unterwegs ist. Aber was ist, wenn fur einen selbst das Hauptthema das wochenlange Wandern ist, das Unterwegssein, frei von jeder ublichen Verantwortung? Und wenn man auch noch katholisch ist?So wchst die berzeugung heran, dass der (ideologiefreie) Weitwanderer und der (bewusste) Pilger am Ende zu sehr hnlichen Erkenntnissen kommen knnen: Beide knnen auf dem langen Weg so etwas wie ein Gefhl der Zeitlosigkeit erfahren, ein Stck "e;Ewigkeit im Hier und Jetzt"e;. In seinem in Tagebuchform verfassten Reisebericht lsst Werner Bachmann den Leser an seinen Erfahrungen teilhaben - und es regt dazu an, auch den eigenen inneren Weg mutig anzugehen.
Leseprobe
Der Aufbruch
Donnerstag, 12. August
Heute soll es also losgehen. Es regnet. Ich verabschiede mich von Cornelia, die in ihre Praxis geht; in drei Wochen wollen wir uns in Oberstdorf treffen, um gemeinsam über die Alpen zu wandern. Der Rucksack ist gepackt, ich trödele unschlüssig im Haus umher, es regnet immer noch. "Wollen Sie wirklich heute los? Bei dem Wetter?" Unsere Haushaltshilfe ist ganz besorgt. Nein, so darf ich gar nicht erst anfangen, Regen hin oder her.
Also los, die Jacke an und auf den bekannten Wegen die ersten Kilometer von zuhause weg. Es geht im Vorspessart die ersten Anstiege hinauf, leichter Nieselregen, der Himmel ist wolkenverhangen. Bizarr wird dieser erste Tag vollends, als ich nach Aschaffenburg komme, durch die Stadt gehe, dieselbe Stadt, in die ich sonst täglich zur Arbeit fahre.
Ich komme mir völlig "falsch gepolt" vor. Und genauso abgehackt wie diese ersten Sätze, genauso verwirrt fühle ich mich. Was mache ich hier eigentlich? Wie bin ich auf diese Idee gekommen, zu Fuß nach Italien zu laufen, alleine, mit einem Rucksack für viele Wochen unterwegs?
Rückblende
Vor über dreißig Jahren war ich zum ersten Mal in Subiaco, südlich von Rom. Dort hängt ein Kloster wie ein Schwalbennest an einer Felswand, gebaut über der Grotte Sacro Speco, in der Benedikt von Nursia, der große Heilige der Spätantike, drei Jahre lang in der Einsamkeit gelebt haben soll. Es war unglaublich faszinierend: Benedikt hatte eine unglaubliche Ausstrahlung in Italien und ganz Europa und seine Spuren finden sich auch heute noch überall. Und dann Assisi, dort war ich bisher noch nie und über eine unklare Vorstellung von Franziskus als Naturfreund, armen Heiligen und eine Art Sozialrevolutionär bin ich nie hinausgekommen.
Irgendwann vor vielen Jahren setzte sich die Idee in meinem Kopf fest, zu Fuß nach Italien zu wandern, um diesen beiden großen Gestalten näher zu kommen. Zu Fuß war ich immer schon gerne unterwegs, meist in den Bergen. Mit dem Ende der Schulzeit der Kinder tat sich die passende Lücke für eine Unterbrechung auf. Und da wurde das Ziel klar: Zu Fuß nach Italien, nach Assisi, nach Subiaco. Wie lang würde ich dazu wohl brauchen? Und gibt es überhaupt Wanderwege?
Vor vielen Jahren hatten wir schlechte Erfahrungen gemacht. Außerhalb der Dörfer endeten die Wege fast immer in undurchdringlichem Dornengestrüpp, der "macchia". Ein Fortkommen gab es nur auf der Straße. Die Suche im Internet beginnt. Und tatsächlich: Es finden sich Wegebeschreibungen von Bologna nach Florenz und von dort bis nach Rom. Wunderbar! Der Rest dürfte kein Problem sein. Deutschland, die Alpen und Südtirol sind voller Wanderrouten. Bleibt die Poebene, da müsste ich halt noch etwas suchen.
Etwa 1500 km werden es wohl insgesamt sein, sagt der Atlas, und 150 Kilometer in der Woche müssten zu schaffen sein: 6 x 25 km und ein Tag Pause, so die überschlägige Rechnung. Das wären also 10 Wochen, plus 2-3 Wochen Reserve, macht 3 Monate oder ein Quartal - das ist für Ärzte ein sehr vertrauter Zeitabschnitt!
Zusammen mit meiner Frau plane ich die Reise und wir tragen zusammen, was es denn alles zu klären und organisieren gibt, wenn sich ein selbstständiger Arzt aus einer größeren Gemeinschaftspraxis einfach mal für einige Monate "ausklinkt" und nicht erreichbar sein will. Eines ist klar, die Alpenüberquerung werden meine Frau und ich gemeinsam machen.
Die Partner der Praxis legen mir zum Glück keine Steine in den Weg, auch wenn zusätzliche Belastung auf sie zukommt. Dann erzähle ich Freunden von meinem Vorhaben und lade sie ein, Abschnitte mit mir zu gehen. Am Ende sind es drei, die tatsächlich eine Strecke mitwandern wollen. Viele gute Ratschläge treffen ein und wir merken, dass das Vorhaben unsere Umgebung, Familie, Freunde und Bekannte bewegt. Neue Ideen kommen hinz
Titel
Weitwandern und Pilgern
Untertitel
Erfahrungen auf dem Weg nach Assisi, Subiaco und Rom
Autor
EAN
9783990482018
ISBN
978-3-99048-201-8
Format
E-Book (epub)
Hersteller
Herausgeber
Genre
Veröffentlichung
23.11.2015
Digitaler Kopierschutz
Wasserzeichen
Dateigrösse
2.48 MB
Anzahl Seiten
150
Jahr
2015
Untertitel
Deutsch
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