Im ersten Schritt der Beschreibung des Gegenstandsbereichs haben wir mit der Festlegung der einzelnen Fragestellungen eine vorläufige Struk turierung vorgenommen, die in einem zweiten Schritt durch die Klärung zentraler Grundbegriffe weiterentwickelt wurde, während wir im dritten Schritt mit der Darstellung der methodischen Vorgehensweise Möglich keiten zur operationellen Umsetzung der Fragestellungen andeuteten. Als Ergebnis liegen jetzt einige Grundannahmen vor, die entsprechend unserer Intention im Verlauf der Untersuchung einer Präzision bedürfen. Zur Konkretisierung der Arbeitshypothesen stehen zunächst unterschiedliche theoretische Ansätze zum Untersuchungsgegenstand im Mittelpunkt der weiteren Arbeit. Diese theoretischen Grundlagen werden in 'eher klassische' und 'eher modeme' Konzeptionen geschieden. In diesem Zusammenhang stellen die modemen Ansätze nicht unbedingt umfassende Theorien dar, sondern - ähnlich wie das bereits aufgegriffene Konzept der 'innerbetrieblichen Handlungskonstellation' - haben sie lediglich Teilaspekte von (Dienstleistungs-) Organisationen zum Thema. 79 11 Theoretische Grundlegung 80 In der Absicht, den Begriff der Verwaltungsorganisation näher zu be stimmen, ist es zunächst erforderlich, den zugrunde liegenden allgemei nen Organisationsbegriff zu definieren.

Neue Kommunikationstechniken als Mittel zur Reform von Verwaltungen

Autorentext

Dr. Wieland Jäger ist Professor für Soziologie mit dem Schwerpunkt Arbeit, Industrie, Organisation an der FernUniversität Hagen. Ulrike Scharfenberger ist Diplom-Verwaltungswirtin und arbeitet im Bereich Bürokommunikation eines Landesministeriums. Bernhard Scharfenberger ist Diplom-Verwaltungswirt und ist derzeit in einer Landesstaatskanzlei tätig.



Klappentext

Wandel in Verwaltungen geht auf veränderte gesellschaftliche Lagen zurück, trifft den Kern der Verwaltungsstrukturen jedoch zunächst nicht. Allerdings wirken Abschottungsstrategien der Organisation zunehmend kontraproduktiv: die Menge und Art der Informationen lassen die Inadäquanz monokratischer Informationskonzentration deutlich werden - sie sind nicht leistungsfähig. Dennoch wird Wandel in Verwaltungen zunächst zur Neubalancierung der Macht genutzt. Veränderungen der Handlungsabläufe vollziehen sich nicht aufgrund von Rationalisierung, sondern sind Folge der Neukonstruktion der Machtbeziehungen. Angesichts des systemischen Charakters von Organisationen sind Änderungen konzeptionell nicht allein auf Teilbereiche zu beschränken; statt dessen ist die "ganzheitliche" Organisation einzubeziehen.



Inhalt
Einleitende Bemerkungen.- I Gegenstandsbereich.- 1. Fallbeispiel: Das Registraturwesen in öffentlichen Verwaltungen Herzstück oder Kellerkind?.- 2. Fragestellungen.- 3. Begrifflichkeiten.- 4. Zum methodischen Vorgehen.- 5. Arbeitshypothesen.- 6. Zusammenfassung.- II Theoretische Grundlegung.- 1. Beispiele klassischer Ansätze.- 2. Beispiele neuerer Ansätze.- 3. Überarbeitung der Hypothesen.- III Informationswege am Beispiel der Schriftgutverwaltung.- 1. Informationswege am Beispiel der Schriftgutverwaltung in einem Landesministerium.- 2. Informationswege in dezentral geführten Schriftgutverwaltungen am Beispiel einer Mittelbehörde der Bundesverwaltung.- IV Moderne Verfahren zur Informationsverwertung.- 1. Konzeptionelle Umsetzung Neuer Techniken am Beispiel der Schriftgutverwaltung in einem Landesministerium.- 2. Weitere Beispiele aus der Verwaltungspraxis.- V Zur Aussagekraft der Theorien beim Einsatz Neuer Techniken.- 1. Klassische Ansätze.- 2. Beispiele neuerer Ansätze.- VI Schlußbetrachtung.- 1. Ein 'anderes' Projekt: Schriftgutverwaltung mit Unterstützung der Informationstechnik in Bundesbehörden.- 2. Thesen zum Kontext Öffentliche Verwaltung und Wandel durch Neue Techniken.- Vorläufig letzte Bemerkung.
Titel
Verwaltungsreform durch Neue Kommunikationstechnik?
Untertitel
Soziologische Untersuchungen am Beispiel Schriftgutverwaltung
EAN
9783663077961
Format
E-Book (pdf)
Veröffentlichung
02.07.2013
Digitaler Kopierschutz
Wasserzeichen
Anzahl Seiten
244
Auflage
1996
Lesemotiv