Diese Studie befasst sich mit einer Krisensituation, die unter dem Namen "Steueraffäre Liechtenstein" weitgehend bekannt ist. Krisen entstehen im Regelfall plötzlich (ereignisinduziert), was, zumindest oberflächlich betrachtet, auch auf die "Steueraffäre Liechtenstein" zutraf. Eine genauere Analyse der Umstände führte aber zu der Erkenntnis, dass die Krisenursache schon fünf Jahre zuvor eingetreten ist und das Problem bzw. das Risiko bei den relevanten Stellen auch bekannt war. Fünf Jahre, die hätten genutzt werden können, um aktiv vorzugehen, ein Krisenkonzept zu erarbeiten und die Öffentlichkeit Schritt für Schritt in Kenntnis zu setzen. Zumindest letzteres ist nicht erfolgt und damit war ein stetes Risiko gegeben, dass die Medien den Überraschungseffekt für sich nutzen konnten. Aber auch die Vorbereitung für den schlimmsten Fall der Fälle, einem tatsächlichen Ausbruch der Krise mit einem vorbereiteten Kommunikationskonzept zu begegnen, scheint nicht erfolgt zu sein. Auch nachdem die "Steueraffäre Liechtenstein" international in aller Munde war, einerseits durch die Medien und andererseits vor allem durch Aussagen deutscher Politiker, hätte zumindest die Dauer der Krisensituation durch geeignete Kommunikationskonzepte verkürzt werden können. Das Gegenteil ist geschehen, was durch eine Analyse der Medienberichte, aber auch durch verschiedene Aussagen im Zeitablauf belegt wird. Vor allem emotionale Reaktionen der Repräsentanten Liechtensteins verlängerten die Krisensituation maßgeblich, was dazu führt, dass das Geschehene bzw. das Publizierte länger im Bewusstsein der Öffentlichkeit verbleiben wird. Die lang andauernde negative Berichterstattung kann somit zu einer nachhaltigen Imageschädigung des Finanzplatzes führen, was sich in unterschiedlichen Formen auf die gesamte Volkswirtschaft Liechtensteins auswirken könnte. Dies beginnt bei Kundenverlusten bzw. dem Problem Neukunden zu akquirieren, was sich direkt auf die Geschäftsentwicklung der Unternehmen auswirken und zu einem Personalabbau führen kann. Das führt folglich zu sinkenden Steuereinnahmen des Staates und damit unweigerlich zu Steuererhöhungen, welche die gesamte Bevölkerung treffen und somit die Volkswirtschaft Liechtensteins belasten würden.

Autorentext
Wilfried Nocker, MA, BBA; wurde 1975 in Dornbirn geboren. Das Thema dieser Studie ergab sich durch seinen akademischen und beruflichen Bezug zum Fürstentum Liechtenstein. Seit 1996 ist der Autor in der Finanzdienstleistungsbranche (B2C und B2B) tätig und während seines berufsbegleitenden Bachelor Studiums an der Hochschule Liechtenstein, mit dem Schwerpunkt "Financial Services", wurde er erstmals mit der Problematik der Geldwäscherei in der Finanzdienstleistungsbranche konfrontiert. Nach dem erfolgreichen Abschluss im Jahr 2007 und der Auszeichnung seiner Thesis durch den Liechtensteinischen Bankenverband, erhielt der Autor mehrere Anfragen von Unternehmen aus dem Fürstentum und nahm eines dieser Angebote im Jahr 2008 an. Zeitgleich begann er ein weiteres berufsbegleitendes Studium an der FH Vorarlberg, mit dem Schwerpunkt "International Marketing and Sales". Dadurch eröffneten sich ihm weitere Zugänge (u.a. Aspekte des Marketing, Branding, Krisenkommunikation) zu diesem sehr vielschichtigen Thema.

Zusammenfassung
Diese Studie befasst sich mit einer Krisensituation, die unter dem Namen "e;Steueraffare Liechtenstein"e; weitgehend bekannt ist. Krisen entstehen im Regelfall pltzlich (ereignisinduziert), was, zumindest oberflchlich betrachtet, auch auf die "e;Steueraffre Liechtenstein"e; zutraf. Eine genauere Analyse der Umstnde fhrte aber zu der Erkenntnis, dass die Krisenursache schon fnf Jahre zuvor eingetreten ist und das Problem bzw. das Risiko bei den relevanten Stellen auch bekannt war. Fnf Jahre, die htten genutzt werden knnen, um aktiv vorzugehen, ein Krisenkonzept zu erarbeiten und die ffentlichkeit Schritt fr Schritt in Kenntnis zu setzen. Zumindest letzteres ist nicht erfolgt und damit war ein stetes Risiko gegeben, dass die Medien den berraschungseffekt fr sich nutzen konnten. Aber auch die Vorbereitung fr den schlimmsten Fall der Flle, einem tatschlichen Ausbruch der Krise mit einem vorbereiteten Kommunikationskonzept zu begegnen, scheint nicht erfolgt zu sein. Auch nachdem die "e;Steueraffre Liechtenstein"e; international in aller Munde war, einerseits durch die Medien und andererseits vor allem durch Aussagen deutscher Politiker, htte zumindest die Dauer der Krisensituation durch geeignete Kommunikationskonzepte verkrzt werden knnen. Das Gegenteil ist geschehen, was durch eine Analyse der Medienberichte, aber auch durch verschiedene Aussagen im Zeitablauf belegt wird. Vor allem emotionale Reaktionen der Reprsentanten Liechtensteins verlngerten die Krisensituation mageblich, was dazu fhrt, dass das Geschehene bzw. das Publizierte lnger im Bewusstsein der ffentlichkeit verbleiben wird. Die lang andauernde negative Berichterstattung kann somit zu einer nachhaltigen Imageschdigung des Finanzplatzes fhren, was sich in unterschiedlichen Formen auf die gesamte Volkswirtschaft Liechtensteins auswirken knnte. Dies beginnt bei Kundenverlusten bzw. dem Problem Neukunden zu akquirieren, was sich direkt auf die Geschftsentwicklung der Unternehmen auswirken und zu einem Personalabbau fhren kann. Das fhrt folglich zu sinkenden Steuereinnahmen des Staates und damit unweigerlich zu Steuererhhungen, welche die gesamte Bevlkerung treffen und somit die Volkswirtschaft Liechtensteins belasten wrden.
Titel
Die Auswirkungen der Krisenkommunikation auf das Image des Finanzplatzes Liechtenstein
Untertitel
Anhand der aktuellen "Steueraffre"
EAN
9783836637572
ISBN
978-3-8366-3757-2
Format
E-Book (pdf)
Herausgeber
Veröffentlichung
01.01.2010
Digitaler Kopierschutz
frei
Dateigrösse
6.65 MB
Anzahl Seiten
150
Jahr
2010
Untertitel
Deutsch