Irische Schaubühne entwirft das Programm einer irischen Nationalbühne und demonstriert es in exemplarischen Szenen und Reflexionen: knappe, beschwörende Verssprache, mythische Stoffe (Cúchulainn), reduziertes Bühnenbild, Masken und Chor. Zwischen Symbolismus und Volksüberlieferung opponiert das Buch dem Naturalismus und stiftet in der Dämmerzone zwischen Lebenden und Toten eine Moderne, in der ästhetische Form und politische Zugehörigkeit untrennbar werden. Yeats, Dichter und Mitbegründer des Abbey Theatre, verband die Kulturpolitik des Irish Revival mit okkulten Studien und fernöstlichen Impulsen (No über Fenollosa). Geprägt von Sligoer Folklore und europäischer Avantgarde suchte er im Theater ein Medium kollektiver Selbsterfindung; Cúchulainn-Zyklen und die Zusammenarbeit mit Lady Gregory und J. M. Synge zeugen davon. 1923 erhielt er den Nobelpreis. Dieses Buch empfiehlt sich allen, die Theatergeschichte, Irish Studies oder die Poetik der Moderne studieren. Es verbindet klare Theorie mit anwendbaren Prinzipien für Regie und Spiel und zeigt, wie Mythos, Sprache und Ritual eine Öffentlichkeit formen. Wer dekoloniale Ästhetiken und ressourcenschonende Bühnenmittel bedenkt, findet hier ein präzises Vademecum künstlerischer Selbstbehauptung.

Titel
Irische Schaubühne
Untertitel
Abbey Theatre, Glische Renaissance und symbolistische Versdramen: Westirland, keltische Mythologie, irischer Nationalismus im Fin-de-Sicle
EAN
4099994078733
Format
E-Book (epub)
Hersteller
Veröffentlichung
20.10.2025
Digitaler Kopierschutz
Wasserzeichen
Dateigrösse
0.55 MB
Anzahl Seiten
210