The sacrifice of the mass is a religious ritual which is of crucial importance for the thinking and the self-understanding of late medieval society. Wolfgang Simon examines its theological and political background and shows how Luther developed his own concept of sacrament and sacrifice. Why did he call what was commonly thought of as a sacrifice the "worst abomination"? How did his theology of the mass affect everyday life? How were his ideas received and changed by the clergymen in the cities? Why did Luther criticize Karlstadt's activities in Wittenberg, and to what extent was the Reformation a Lutheran event? Wolfgang Simon deals with these questions, showing the links between the historical, theological and sociological aspects, thus contributing to the present ecumenical discussions on sacrament, the church service and sacrifice.

Im Phänomen des Meßopfers liegt der Nerv eines Zeitalters offen, da es sich dabei um ein religiöses Ritual von großer Bedeutung für das Selbstverständnis und das Denken der spätmittelalterlichen Gesellschaft handelt. Deshalb lassen sich an seinem Beispiel Bruch und Kontinuität Martin Luthers mit dem Spätmittelalter beispielhaft illustrieren. Wolfgang Simon beleuchtet den theologischen und religionsgeschichtlichen Hintergrund des Meßopfers und zeigt, wie Luther sein eigenes Konzept von Sakrament und Opfer entwickelt hat.
Warum nannte Luther das, was man allgemein als Opfer bezeichnet, "schlimmste Abgötterei"? Welche Auswirkungen hatte seine Meßtheologie auf das alltägliche Leben? Wie nahmen die Pfarrer und Prediger in den Städten seine Ideen auf und wie paßten sie diese ihren Bedürfnissen an? Warum kritisierte Luther Karlstadts Reformen in Wittenberg? Inwieweit war die Reformation ein von Luther angestoßenes Ereignis?
Wolfgang Simon geht diesen Fragen nach und sucht dabei eine strikt historisch-diachrone mit einer systematisch-synchronen Methode zu verbinden. Er leistet einen Beitrag zur Mentalitätsgeschichte von Spätmittelalter und Früher Neuzeit, zu einer Soziologie der Reformation, zur Diskussion um das Phänomen Reformation (insbesondere Luthers Verhältnis zur Reformation), zur systematischen Liturgiewissenschaft und zum Ökumenischen Dialog.
Die selbständig lesbare Analyse von zentralen Einzelschriften der Theologie Martin Luthers, die Zusammenfassungen am Ende jedes Paragraphen und die Abschlußthesen sind geeignet, in grundlegende Zusammenhänge von Luthers Theologie einzuführen.
Der Band wurde mit dem Staedtler Promotionspreis der Universität Erlangen 2001 und dem Martin-Luther-Preis für den akademischen Nachwuchs 2002 ausgezeichnet.

Autorentext
Geboren 1967; 1989-1996 Studium der Fächer Latein, Geschichte, Theologie und christliche Publizistik in Erlangen und Heidelberg; 1996 Examen; 1996-2000 Stipendiat der Universität Erlangen und der Evangelisch-lutherischen Landeskirche in Bayern; seit 2000 Vikariat; 2001 Promotion.
Titel
Die Messopfertheologie Martin Luthers
Untertitel
Voraussetzungen, Genese, Gestalt und Rezeption
EAN
9783161585494
Format
E-Book (pdf)
Hersteller
Digitaler Kopierschutz
Adobe-DRM
Dateigrösse
61.71 MB
Anzahl Seiten
790