Die vorliegende Arbeit zielt auf die Identifizierung von geeigneten Matrixhilfsstoffen fr feste Arzneiformen, die zur Schmelzextrusion geeignet sind und Wirkstofffreigabe kontrollieren knnen. Die Eignung der Hilfsstoffe wurde bewertet basierend auf deren Eigenschaften hinsichtlich Prozessierbarkeit und Wirkstofffreigabe. Dabei wurden sowohl gngige als auch neuartigere pharmazeutische Hilfsstoffe auf ihre Eignung untersucht. Vier pharmazeutische Hilfsstoffe wurden fr detaillierte Untersuchungen ausgewhlt. Folgende Matrixhilfsstoffe wurden zur detaillierten Charakterisierung ausgewhlt: Glyceryldibehenate (GDB), Glycerylpalimitostearate (GPS), Sucrosestearate (SUS) und Hydrxypropylcellulose (HPC). Theophylline wurde als Modellwirkstoff ausgewhlt. Ein wesentlicher Bestandteil der vorliegenden Arbeit bestand in der Charakterisierung der Wirkstofffreisetzung, speziell der Robustheit der Freisetzung gegenber (i) Lagerstabilitt, (ii) Einfluss des pH-Werts des Freisetzungsmediums, (iii) Einfluss der Ionenstrke des Freisetzungsmediums, (iv) Einfluss von Nahrung und Gallensekreten und (v) Vernderungen in der Motilitt/ Hydrodynamik. Als Basis fr diese Untersuchungen wurde die Reproduzierbarkeit der Wirkstofffreisetzung unter standardisierten Bedingungen untersucht. Bei GDB, SUS und HPC Formulierungen war die Wirkstofffreisetzung pH-Wert unabhngig. Eine merkliche Abhngigkeit der Theophyllinfreisetzung vom pH-Wert des Freisetzungsmediums konnte lediglich fr GPS Formulierungen beobachtet werden. Die durchgefhrten Dissolutiontests weisen darauf hin, dass der Ernhrungszustand die Wirkstofffreisetzung der Formulierungen ("Foodeffekte") auf unterschiedliche Weise beeinflusst. Whrend Gallensalze, die im ernhrten Zustand vermehrt abgegeben werden, sowie Nahrungsbestandteile nur einen geringen Effekt zeigten, beeinflusst eine verstrkte Hydrodynamik die Freisetzungsgeschwindigkeit, den dominierenden Freisetzungsmechanismus sowie das Freisetzungsprofil. Auerdem wird ein Einfluss der Mediumviskositt auf die Wirkstofffreisetzung erwartet. Formulierungen mit niedrigerem Wirkstoffgehalt (=25% [w/W]) zeigten eine verbesserte Robustheit der Wirkstofffreisetzung gegenber Einflssen von Hydrodynamik und Gallensekreten.