Im Carl-Laemmle-Gedenkjahr 2017 beschäftigen sich viele anlässlich seines 150. Geburtstages mit dem charismatischen Uncle Carl, dessen Wirken als erfolgreicher Hollywood-Pionier und Gründer der Universal Studios wie auch mit seinem humanitärem Engagement. Laemmles Leben und ein Teil seiner Filme sind eng mit den politischen Umständen der damaligen Zeit verbunden.

'Carl Laemmle and Sophie N.' is a text on history from the view point of a witness. Kristallnacht was the highlight of Nazi terror in Germany in the 1930 ies. Kristallnacht was the cesura in Sophie´s life. The reader will be drawn into contemporary history, because the historical facts are told in a personally illuminating and emotionally touching way. Don´t expect any tutorial! But there are passages arousing interest for further questions and discussions on contemporary history and ethics.

Born 1950, lives in Laupheim, a town in Southern Germany, Sophie`s and Carl´s birthplace. She has become author and editor since her retirement as a teacher. For more than 30 years she has had contacts with Jewish families. Her late husband, Udo Bayer, published his most important essay on his research on Laemmle documents from the National Archives in Washington DC, in 1998. "Laemmle´s List" - Affidavits

Autorentext

Udo Bayer 1943-2015

Seit dieser Veröffentlichung in Englisch mit demTitel "Laemmle s List" in der Zeitschrift Film History 1998 wurde Udo Bayers Reputation als Laemmle Biograf weltweit begründet. Seine intensiven Kontakte zur Laemmle Familie und Austausch mit Wissenschaftlern weltweit führten zur umfangreichen und gründlich recherchierten Laemmle Biografie " Carl Laemmle und die Universal" Eine transatlantische Biografie, die im Dez, 2016 in der 3. Auflage erschien.Das Herzstück von allen Veröffentlichungen von Udo Bayer zu Carl Laemmle ist aber diese Veröffentlichung über den Kampf um die Bürgschaften für jüdische Flüchtlinge zu Carl Laemmles 150. Geburtstag.



Klappentext

Konsul Honaker genügen Laemmles Vorbereitungen im Fall der Margarete
Levi sowie der Familie Obernauer aber noch nicht (Dok. 14),
weswegen sich Laemmle am 11.9.1937 an die Visaabteilung des State
Departments wendet mit der Beschwerde:
"Warum hat mir Konsul Honaker nicht gesagt, welche Art besonderer
Vorkehrungen ich treffen muss?... Welchen anderen Versicherungen
kann ich abgeben?... Ich werde alles Menschenmögliche für Herrn
Obernauer und seine ganze Familie tun und hinter ihm stehen mit all
meinem Besitz, bis er sich und seine Familie unterhalten kann. Was weiter
kann ich sagen?"
Er schließt mit der Wiederholung seines Hinweises auf die Lage der
Juden in Deutschland, für die jeder gut situierte amerikanische Jude
dasselbe tun sollte.
"Ich tue, was mein Herz mir befiehlt und tue es ohne Einschränkung."
Wir dürfen nicht vergessen, dass dieser Brief noch, was die Situation
der deutschen Juden betrifft, in die genannte Periode der "Illusion einer
Schonzeit" fällt.



Leseprobe
Sandy Einstein aus Kalifornien erinnert sich:Als ich aufwuchs, sprach mein Vater kaum über seine Vergangenheit und ich hatte auch kein Interesse daran, ihn danach zu fragen. Er sagte, dass er während des nationalsozialistischen Terrorregimes in den 1930ern durch einen Produzenten in Hollywood freigekauft wurde und dass er dessen Sohn in Hebräisch unterrichtete, da er in Deutschland Hebräischlehrer und Kantor war. Mein Vater verstarb als ich 20 Jahre alt und meine Mutter als ich 37 Jahre alt war. Sie hinterließ ein handschriftliches Testament, einige Finanzunterlagen und ungefähr 40 deutschsprachige handgeschriebene Briefe meines Vaters; alles verstaut in einer Kleiderkiste. Ende 2010 - 28 Jahre nach dem Tod meiner Mutter - beschloss ich, mehr über meine Vorfahren zu erfahren. Gerade weil ich mich in meinen jungen Jahren nicht mit meiner Familiengeschichte auseinandergesetzt hatte. Ich öffnete die Kleiderkiste und fand Briefe meines Vaters. Einer fiel mir besonders auf, denn die Adresse lautete: Herrn Karl Laemmle Karlsbad Hotel Imperial. Ich weiß nicht wie mein Vater in den Besitz des Briefes kam. Es war ein Brief, den er an den Hollywood-Produzenten Carl Laemmle geschrieben hatte. Ich habe ihn übersetzt und erfahren, dass er in dem Brief Carl Laemmle zusagte, mit ihm nach Amerika zu kommen. Durch diesen Brief war ich so fasziniert, dass ich mehr über die Geschichte meines Vaters und seiner Herkunft erfahren wollte. Ich durchsuchte das Internet, erfuhr mehr über Carl Laemmle und entdeckte einen Aufsatz von Udo Bayer mit dem Titel 'Laemmle's List', den er 1998 für das 'Film History Journal' geschrieben hatte. Unter anderen wurde beschrieben, dass Carl Laemmle Bürgschaften ausgestellt hatte, um deutsche Juden vor der Unterdrückung des Nazi-Regimes in den 1930ern zu retten. Nachdem ich den Aufsatz gelesen hatte, wurde mir klar, dass mein Vater einer derjenigen war, für den über 'Laemmle's List' eine Bürgschaft ausgestellt wurde. Das war die entscheidende Erkenntnis für mich. Ich trat mit Udo Bayer, dem renommierten Laemmle-Historiker in Laemmles Geburtsstadt Laupheim, in Kontakt und schickte ihm die etwa 40 Briefe meines Vaters zur Übersetzung. Dies war der Beginn unserer Freundschaft. Nachdem ich Udos Ausführungen gelesen hatte, entstand das Bedürfnis, die Welt auf Carl Laemmles unbekannte humanitäre Einsätze aufmerksam zu machen und ich begann, dies in der Medienlandschaft zu verbreiten. Udo und ich mailten uns. So erfuhr ich weitere Hintergründe über Laemmle, seine Bürgschaftserklärungen sowie die politische Situation der 1930er in Deutschland. Er sendete mir Archivdokumente aus dem Nationalarchiv in Washington D.C. und aus anderen Quellen zu. Diese Unterlagen sollten mir bei der Publikation von Artikeln helfen. Doch trotz der wertvollen Informationen, die ich von Udo erhalten hatte, war es sehr schwer, bei den Medien Interesse dafür zu wecken, einen Artikel über Laemmle und seine unbekannten humanitären Einsätze zu veröffentlichen. Ich zeigte jedoch Beharrlichkeit und gab nicht auf. Schließlich gelang es mir, die Publikation lokaler wie auch überregionaler Artikel zu initiieren. Mein größter Erfolg war die Kontaktaufnahme zu dem geschätzten Autor Neal Gabler. Nach großen Anstrengungen gelang es Herrn Gabler und mir, die New York Times für eine weltweite Veröffentlichungen eines Artikels über Laemmle zu gewinnen. Im September 2013 reiste ich nach Laupheim, um Udo zu besuchen. Er war ein unübertreffbarer Gastgeber und Reiseführer. Er führte mich zu dem Ort, an dem sich damals die jüdischen Schule befand, an der mein Vater unterrichtete hatte, die Synagoge stand, in der er Kantor war und zum 'Museum zur Geschichte von Christen und Juden', in dem ein ganzer Flügel Carl Laemmle gewidmet ist. Zuhause bei Udo erwartete mich ein Festessen und er stellte mich seiner Frau Gabi vor. Wir fuhren gemeinsam zum Geburtsort meines Vaters in die Nähe von Bad Buchau. Udo stellte mich der Lokalhistorikern Charlotte Mayenberger vor,
Titel
CARL LAEMMLE - Sein Kampf um BÜRGSCHAFTEN für jüdische Flüchtlinge
Untertitel
I am doing what my heart dictates me to do and I do it unstintingly
EAN
9783981844405
ISBN
978-3-9818444-0-5
Format
E-Book (epub)
Veröffentlichung
11.09.2018
Digitaler Kopierschutz
frei
Anzahl Seiten
64
Gewicht
140g
Größe
H213mm x B148mm x T10mm
Jahr
2016
Untertitel
Deutsch
Auflage
CARL LAEMMLE - der erfolgreiche Hollywood-Pionier